Portal Architekturbüro Chris Heller

Sanierung der Aussenhülle
an der Turnhalle Waldhufenstraße


Das Einzeldenkmal Turnhalle Waldhufenstraße befindet sich im Ortsteil Kirchhain, unweit des Marktes in westlicher Richtung. Turnhalle Bild 1 Der 1910 errichtete und um 1920 erweiterte Prachtbau des Turnvereins e.V. Kirchhain war in den vergangenen Jahren leider stark vernachlässigt worden. Lecke Stellen im Dach, defekte Entwässerungsanlagen und bereits wild wachsende Vegetation auf und an dem Gebäude richteten es so zu, dass der Einsturz ohne eine rettende bauliche Maßnahme für die nächste Zeit vorprogrammiert gewesen wäre. Turnhalle Bild 2 So wurde im April 2002 unser Büro von der Stadt Doberlug - Kirchhain für die Ausschreibung, Vergabe und Bauüberwachung inklusive der statischen Leistungen beauftragt. Baubeginn war bereits Anfang August 2002. Turnhalle Bild 3 Es wurde das historische Eingangsbauwerk (damaliger Haupteingang von der Waldhufenstraße) abgerissen und komplett als Neubau nach dem Vorbild von 1910 wiedererrichtet. Turnhalle Bild 4 Der Binderverband besteht aus den damals verwendeten Reichsformaten, wobei Steine des Abrisses ihre Wiederverwendung fanden. Die einzelnen Details wurden sorgfältig aufgemessen und unter strengster täglicher Bauüberwachung nachgebildet. Turnhalle Bild 5 Die zu DDR - Zeiten installierten halbrunden vorgehangenen Rinnen wurden durch einst verwendete, mit Blenden kaschierte Kastenrinnen ausgetauscht. Dadurch konnte die Harmonie zwischen Klinkergesims und Dachentwässerung wieder erlebbar gemacht werden. Turnhalle Bild 6 Die vom Auftraggeber gewünschte Eindeckung mit Biberschwanzziegeln wurde nicht ausgeführt. Dafür kam die zur damaligen Zeit verwendete Hohlpfanne - Langschnitt naturrot zum Einsatz. Die Klinkerflächen sind mit einem substanzschonenden Verfahren gereinigt worden, wobei nach dieser Reinigung die zwei Bauphasen des Gebäudes an den unterschiedlichen Klinkerbränden deutlich wurden. Diese Deutlichkeit ist durch die Verwendung von zwei Fensterfarben unterstrichen worden. Die Fenster des Hallenkörpers erhielten ihre vom damaligen Architekten gewollten Proportionen zurück, ein störendes Vordach wurde entfernt, die Sprossenfenster und Türoberlichter wurden nachgebildet, so dass die Harmonie der gesamten Fassade wieder betrachtet werden kann.An den Giebelflächen erstrahlen die Wappen des Deutschen Turnerbundes. Turnhalle Bild 7
"Frisch - Fromm - Fröhlich - Frei",
  wie einst 1910 als Stuckreliefs.


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